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Berichte
 

Salzkammergut Trophy (15.07.06)

Um meine Fitness einigermaßen auch im Winter aufrechtzuerhalten, habe ich mir im Februar 2006 ein Mountainbike gekauft.
Die Idee hierfür ergab sich in den Spinningstunden, die ich 2x wöchentlich besuche. Sebastian Stub, der Trainer, selbst ehemaliger Downhillmeister, hat mich dazu animiert.
Die Aussicht neues Terrain zu betreten, Gelände, anstatt Asphalt unter den Rädern zu haben, klingt sehr abwechslungsreich! Doch ziemlich schnell werden mir meine Grenzen aufgezeigt!
Bei verschiedenen Trainingseinheiten unter der Anleitung von Sebastian, habe ich dennoch ein bißchen Technik gelernt. Als Ziel haben wir uns gleich mal die Salzkammergut Trophy am 15.07.06 ausgesucht, und zwar die 203 km Strecke mit 6818 hm. Dies soll das Highlight 2006 für mich werden.

Zuerst habe ich am MTB-Cup in Münsingen teilgenommen (22.04.06).
Nach 38 km, 1h 45 min. später, lande ich gerade so im Mittelfeld. Dabei muß ich feststellen, daß Mountainbiken sich total vom Rennradeln unterscheidet! Es sind vorallem die Abfahrten, die einem die Grenzen aufzeigen! Hierbei gibt es nicht einen Moment wo ich mich erholen kann!
100 km Mountainbiken sind nicht 100 km Rennradeln!!!!!

Im weiteren Verlauf nehme ich noch als Vorbereitung am Triberg GP und am Dreiländergiro in Nauders teil, natürlich nur mit dem Rennrad.
Nebenher trainiere ich, als Alibifunktion weiterhin mit dem Mountainbike!

Dann, am 14.07.06 ist es soweit. Sebastian, Stefan und ich, sowie unsere zwei treuen Begleiterinnen Silvia und Peggy machen uns auf den Weg nach Bad Goisern.
Nach 21 Uhr haben wir es gerade noch geschafft unsere Startunterlagen abzuholen. Anschließend haben wir unsere Pension aufgesucht, dann einchecken und abliegen!
Morgens um 4 Uhr aufstehen.
Nach dem Frühstücken machen Sebastian und ich uns auf den Weg zum Start, den wir nach 3 km erreichen. Der Start ist um 5 Uhr.
Insgesamt starten auf dieser Strecke 208 Radler, davon werden 142 ins Ziel kommen! Sebastian und ich starten im letzten Drittel.
Schon nach kurzer Zeit geht es erst mal auf Asphalt steil bergauf, eigentlich ständig.
Zunehmend stelle ich fest, daß ich überhaupt fast keinen Radler überhole, im Gegensatz zu meinen bisherigen Rennradevents.
Noch frohen Mutes fahre ich mein Tempo und hoffe auf das letzte Drittel des Rennens, wo erfahrungsgemäß noch ein paar jüngere Teilnehmer ihre Körner schon aufgebraucht haben werden.
Doch kurze Zeit später gibt es kein Platz mehr für solche Gedanken.
Die Strecke wird so anspruchsvoll, daß alle Sinne nur noch auf Stock und Stein konzentriert sind.
Vom Ehrgeiz getrieben, sprich einem ehemaligen Downhillmeister im Nacken (Sebastian), versuche ich die Abfahrten so schnell wie irgendmöglich zu nehmen. Die Grenze zwischen Leichtsinn und Berechenbarkeit verschwindet.
Die Strecke besteht aus nassen, felsigen Untergrund mit Wurzeln und Waldboden. Bei 25 bis 35 km/h bricht mein Vorderrad ständig aus. Nach 2 harmlosen Stürzen, finde ich mich bei meinem dritten Sturz am Fuße eines Felsens wieder.
Mein Hinterrad ist aus der Verankerung geflogen, mein linker Handballen geprellt und das Genick ziemlich verrengt. Aufgrund der Anspannung und des Adrenalinspiegels ignoriere ich weitgehend die Schmerzen. Nach weiteren harten Anstiegen und Abfahrten erreiche ich Bad Goisern nach 100 km und 3409 hm in 7:16:33 h.
Die Stürze und die harten Anstiege haben mich zermürbt!
Die 200er Strecke besteht aus einem Rundkurs (100 km) der zwei mal absolviert werden muß. Demzufolge ist mir klar, was mich in der zweiten Rund erwartet!
Die gleichen schwierigen Passagen nochmals!
Lieber weitere 100 km auf einer unbekannten Strecke!
Mir hat es gereicht und ich habe das Rennen zum erstenmal freiwillig abgebrochen!!!
Silvia und Peggy die mich im Ziel noch angefeuert haben, sind dementsprechend erstaunt wegen meiner Aufgabe. Sebastian hat nach einem Defekt auch aufgegeben. Stefan, der sich für die 100 km Strecke entschieden hat, ist unser einziger Finisher!

Fazit:
Mountainbiken ist mir viel zu riskant, da hätte ich früher mit anfangen müssen.
So ein bißchen im Gelände rumfahren, auf der schwäbischen Alb, ok, aber in den Alpen nie wieder!

Tourdaten:
Start: 5 Uhr
Ankunft: 12 Uhr 16 min. 33 sek.
Tourdauer: 7:16:33 h
Zeitlimit:7.5 h nach100 km, 16 h nach 203 km
Tourlänge:101 km
Höhenmeter: 3409 hm
Durchschnittsgeschwindigkeit (reine Fahrzeit): 14, 71 km/h

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von links: Peggy, Klaus,Silvia, Stefan und Sebastian

einern der vielen Aufstiege

kurz nach der Aufgabe



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