Arber Radmarathon (27.07.03)
Kurzfristig habe ich mich entschlossen am Arber Radmarathon in Regensburg
teilzunehmen. Für mich ist dies meine erste Bergetappe.
250 km und 3300 hm sind zu bewältigen. Istvan und ich reisen schon am Vortag an.
Wir übernachten in einer Turnhalle in unmittelbarer Umgebung vom Startplatz.
Erstaunlicherweise nehmen nur ca. 20 Personen diesen kostenlosen Service in Anspruch,
obwohl am Sonntagmorgen etwa 5500 Radler erwartet werden. Es werden 5 Rundkurse
angeboten.
Start um 6.00 Uhr bedeutet um 4.00 Uhr aufstehen, frühstücken, Sachen packen
und Aufstellung im Startraum.
Mein bisher größtes Radereignis mit einer unüber- schaubaren Menge an Radlern.
Nach 10 km befinde ich mich zusammen mit Istvan im vorderen Drittel des Feldes. Mir
ist klar, daß Istvan in den nächsten Kilometern, sobald die ersten Anstiege kommen,
sich weiter nach vorne arbeiten wird.
Ich hingegen habe ein bißchen Respekt vor der hügeligen Strecke und hoffe das Ziel in
etwa 10 Stunden erreichen zu können. Aufgrund der großen Anzahl von Radlern kommt es
in der Anfangsphase zu mehreren Stürzen (2 in nächster Nähe von mir). Die Strecke
ist zwar nicht abgesperrt, aber mit hohem organisatorischem Aufwand sind markante
Kreuzungspunkte mit Polizei, Feuerwehr und Freiwilligen gesichert. Ein Polizeihubschrauber
kreist in der Luft und wir werden immer wieder von Polizeimotorräder überholt. Es
entsteht ein Hauch von "Tour de France". Doch kurz darauf fängt für mich die
Quälerei an. Hier ein Anstieg dort ein Anstieg, danach wieder Abfahrten, sich einer
Gruppe anschließen und wieder abreißen lassen usw..
Dabei wird es zunehmend wärmer
(bis über 30°C). Zuerst sehe ich nur vereinzelt Radler, die ihre Räder die Steigungen
heraufschieben. Später, im letzten Drittel, hat die Zahl sprunghaft zugenommen. Die
letzten 2 Anstiege fordern meine letzten Kräfte. Mit 8 bis 9 km/h und einer
Übersetzung von 39/28 schraube ich mich hauptsächlich im Wiegetritt nach oben. Immer
wieder verdränge ich den Gedanken auf die linke Fahrbahnseite zu fahren, abzusteigen
und wie viele Andere das Fahrrad zu schieben. Doch Absteigen kommt einer Niederlage
gleich (sagt mein Ego), also weiter.
Die letzten 50 km sind flach. Gruppen, die mich überholen, kann ich nur mühsam folgen
und ich muß immer wieder abreißen lassen. Zum ersten Mal in meiner jungen Radlerkarriere
habe ich keine Körnchen mehr übrig und kann nur noch mein Tempo fahren. Nach 9 h 55 min.
erreiche ich das Ziel.
Reine Fahrzeit 9 h 11 min.. Das bedeutet Aufenthalt an den 4 Verpflegungspunkten und
diversen Stopps an Kreuzungen, Ampeln von 44 min..
Istvan war in 9 h 5 min. im Ziel. Da liegen Welten dazwischen.
Fazit:
Bin halt doch kein Bergfloh. Um die Berge so richtig genießen zu können, müßte ich noch
etwa 15 kg abnehmen. Für Tips und Tricks bin ich jederzeit dankbar, aber auf meine
Schokolade verzichte ich nicht!!
Tourverlauf:
Regensburg - Schorndorf - Cham - Lam - Scheiben - Brennes - Regenhütte - Bodenmais -
Arnbruck - Grün - Falkenfels - Zinzendorf - Wörth - Regensburg
Tourdaten:
Start: 6.00 Uhr
Ankunft: 15.55 Uhr
Tourdauer: 9 h 55 min.
Zeitlimit: 13 h
Tourlänge: 240 km
Höhenmeter: 3300 hm
reine Fahrzeit: 9 h 11 min.
Durchschnittsgeschwindigkeit (reine Fahrzeit): 25,99 km/h
Temperatur: bis über 30°C (nachmittags)
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